Bedenkt man die unterschiedlichen Preise für eine Flasche Whisky (zwischen zehn und mehreren tausend Euro), dann stellt sich unweigerlich (wie bei Wein und Sekt) die Frage nach Merkmalen eines guten Whisky. Nicht zuletzt auf Grund der Vielfalt persönlicher Vorlieben und der weltweiten Vielfalt der Herstellungsvarianten ist eine objektive Qualitätsbeurteilung schwierig. Folgende Merkmale verweisen darauf, wie "original" und ursprünglich ein Whisky ist – ob er dann auch schmeckt, ist eine andere Frage:
Handelt es sich um einen verschnittenen (Blend) oder einen unverschnittenen Whisky (z.B. Single Malt)?
Wie lange wurde der Whisky im Fass gelagert? Trägt die Flasche eine Altersangabe? Dabei ist älter nicht zwingend besser, da leicht Individualität des Destillates zugunsten der Fasseinflüsse verlorengeht.
Handelt es sich um eine Jahrgangs- oder sogar um eine Einzelfass-Abfüllung?
Welche Fässer wurden für die Lagerung verwendet?
Welchen Alkoholgehalt hat der Whisky? Ist er also verdünnt oder unverdünnt?
Wie oft wurde der Whisky destilliert?
Wurden Farbstoffe zugesetzt? – Ein Zusatz von z.B. Zuckerkulör ("spirit caramel" – E 150) dient der Erzeugung einer bestimmten oder einheitlichen Färbung, beeinflusst aber nicht das Aroma.
Woher stammt der Getreide-Rohstoff? Wo und wie wurde er (im Falle des Malt Whisky) zu Malz verarbeitet?
Die Qualität, Reinheit und der Ursprung des verwendeten Quellwassers.
Wurde der Whisky einer speziellen Kälte-Filtrierung ("chillfiltration") unterzogen? – Dieses Verfahren, bei dem der Whisky auf ca. 5°C gekühlt und filtriert wird, dient der Absonderung von langkettigen Fettsäuren. Diese führen in der Flasche bei kühleren Temperaturen zu einer Trübung des Whiskys, sind aber auch Träger von Aromastoffen, die dem Endprodukt dann fehlen.