Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war es allgemein üblich, dass Distillerien nur einzelne Fässer an Whiskyhändler verkauften. Erst danach entdeckten die großen Distillerien das blending, das Mischen verschiedener Whiskys aus verschiedenen Distillerien zu Blends. Die ersten Single Malts als Originalabfüllung waren ab 1960 im Handel erhältlich, bis dahin war es das Verdienst der unabhängigen Abfüller, also Abfüller, nicht Hersteller, das überhaupt Single Malt Whisky gekauft werden konnte. Alle Whiskys die vom Erzeuger, also von der Distillerie, abgefüllt werden, dürfen sich Originalabfüllung nennen. Die Flaschen werden mit dem Label der Distillerie versehen und unter dem Markennamen verkauft.
Heute verkaufen Distillerien nach wie vor einzelne Fässer weiter, zum einen an Whisky-Broker, bei denen sich unabhängige Abfüller bedienen können oder an unabhängige Abfüller direkt. Diese suchen aus den angebotenen Fässern mit meist hohem Qualitätsbewusstsein Fässer aus, welche sie dann in Eigenregie abfüllen. Die Flaschen werden dann mit einem unverwechselbaren Label des Abfüllers etikettiert. Größtenteils dürfen die Abfüller den Whisky auch unter dem Namen der Distillerie abfüllen. In einigen Fällen wollen die Erzeuger aber ihren Namen nicht auf dem Etikett sehen, diese Abfüllungen erhalten dann einen Fantasienamen (z. B. Loch Indaal, Leapfrog). Es gibt aber auch Fälle, in denen der Abfüller von sich aus auf die Nennung des Distillerienamens verzichtet (z.B. Blackadder Legendary). Manche Distillerien erlauben einzelnen Abfüllern auch die Verwendung des Originaletiketts Ihrer Distillerie.