Abenddämmerung im Morgenlicht Es scheint der Mond man glaubt es nicht. Die Wolken zieh´n am Himmelszelt Sie leben nicht in dieser Welt. Ein kleiner Stern, er kommt und fragt: "Was soll ich hier mitten am Tag? Ist´s weder dunkel noch ist es Nacht, Wer hat mich um meinen Schlaf gebracht?"
"Sei nicht böse kleiner Stern! Ich hab dich doch so furchtbar gern, Doch lebst du nicht in meiner Welt Sondern nachts am Himmelszelt. Was ich auch tue, wohin ich geh, Ich seh dich nie und das tut Weh. Doch weil ich dich so gerne mag, Da wünscht ich mir, du kämst am Tag."
Der Stern erblickt ein kleines Kind, Das Haar zerzaust vom frischen Wind. Die blauen Augen sind voll Tränen, Wie sehr muss sich das Kind schon grämen. Es schämt sich seiner Selbstsucht sehr, Doch wußt es keinen Ausweg mehr Als alle Götter anzuflehn Es wollt den Stern nur einmal sehen
Der Stern verstand und nickte weise, Er dachte nach und sagte leise: "Folge mir und hör gut zu, Dann bett ich dich zur guten Ruh: Ich bin bei dir in jeder Nacht, Dort halt ich Deines Schlafes Wacht Und vertreibe bis zum Morgen Alle Deine großen Sorgen."
"Du musst jetzt nicht mehr um mich weinen, Ich werde immer für dich scheinen. Sorgenfrei wirst Du nun erwachen Und mit Deinem Herzen lachen.
Ich bin zwar stets in weiter fern So bin ich doch Dein Abendstern." Das Kind schaut hoch und lacht zufrieden Und ließ sich in den Schlafe wiegen.